Der gefeierte Künstler, Schriftsteller und Akademiker Manthia Diawara schafft persönliche Essayfilme, die sich mit den vielen sich wandelnden Gesichtern des afrikanischen Kontinents und seiner Diaspora auseinandersetzen. Anlässlich der weltweiten Streaming-Premiere seines neuesten Films, A Letter from Yene (2022), der exklusiv auf MUBI gezeigt wird, präsentieren wir nun drei faszinierende Dokumentarfilme dieses vagabundierenden Künstlers.

Manthia Diawara wurde 1953 in Malis Hauptstadt Bamako geboren und wuchs in Conakry (Guinea) auf, wo seine Familie lebte, bis sie 1964 während der Herrschaft von Sékou Touré vertrieben wurde. Als umtriebiger Intellektueller studierte Diawara in Frankreich, bevor er in die Vereinigten Staaten zog. In den Essayfilmen dieses Themenschwerpunkts positioniert sich Diawara aktiv als ein Subjekt der Diaspora, dessen persönliche Erfahrungen, Reisen und Interaktionen die Richtung seiner Filme bestimmen. Irgendwo zwischen einem Videotagebuch und einem Brief angesiedelt, sinniert A Letter from Yene über unseren Einfluss auf die Umwelt und konzentriert sich auf das kleine senegalesische Fischerdorf Yene, in dem Diawara regelmäßig Urlaub macht. In Conakry Kas (2004) reist Diawara in die Hauptstadt Guineas, um zu erkunden, was von der kulturellen Revolution übrig geblieben ist, von den Ballets Africains und dem Bembeya Jazz National, bis hin zu Intellektuellen wie D. T. Niane und Telivel Diallo. Wie in so vielen seiner Filme lässt Diawara zahlreiche Stimmen und Perspektiven aus den betreffenden Gemeinschaften zu Wort kommen, die hier von der lokalen Jugend von Conakry bis hin zu prominenten Aktivisten und Künstlern wie Danny Glover und Harry Belafonte reichen. In Maison Tropicale (2008) unternimmt Diawara eine persönliche Studie über die komplexen Zusammenhänge zwischen Moderne, Kolonialismus und Architektur, indem er sich auf eine ungewöhnliche Fallstudie konzentriert. In allen drei Filmen begleitet uns Diawara mit sicherer Hand durch die Geschichte der intellektuellen Traditionen Afrikas und die verworrenen Netze des Kolonialismus: Stets hört er zu, stellt Fragen und blickt in die Zukunft, um zu erkennen, was sie bereithält.

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