Der anarchische Film von Radu Jude ist ebenso hochaktuell wie einmalig und nimmt mit spitzbübischem Witz den Spätkapitalismus und die Internetkultur aufs Korn. Schauspielerin und Content-Creatorin Ilinca Manolache brilliert in dieser preisgekrönten Satire als taffe Gigworkerin mit frechem Alter Ego.

Radu Judes Kurzfilmdebüt, das bei seinem Erscheinen die Filmfestivals im Sturm eroberte, spielt auf den schlammigen Straßen des ländlichen Rumäniens. Diese Momentaufnahme einer Vater-Sohn-Beziehung, die teils zärtlich, aber nie sentimental wird, zeigt die Realität der Armut mit nüchterner Klarheit.

Messerscharf zitiert Radu Jude in seinem neuesten Kurzfilm Sergej Eisensteins sowjetischen Klassiker Panzerkreuzer Potemkin, um die Paradoxien unserer Gegenwart zu sezieren. In schwarzhumorigen Gedankenspielen werden die Absurditäten der Kunstproduktion unter bürokratischen Zwängen entlarvt.

Wer sich gefragt hat, wie Barbie unter der Regie von Radu Jude wohl aussehen würde, bekommt hier einen Vorgeschmack. Dieser Stop-Motion-Kurzfilm inszeniert Spielzeug in allerhand grotesken Positionen und nimmt so den Kreislauf des menschlichen Lebens voller Sex, Konsum und Krieg auf die Schippe.

Radu Jude zielt mit seinem satirischen Pfeil auf die Widersprüche der Religion und holt in diesem Kurzfilm heikle Glaubensfragen auf den Boden der Tatsachen zurück. Von Steuerformularen bis hin zum Berufsverkehr werden die täglichen Mühen eines gewöhnlichen Priesters auf amüsante Weise dargestellt.