Audrey Diwans Film über Vorurteile und Hindernisse bei der Abtreibung hält dem vermeintlich liberalen Frankreich der 60er Jahre den Spiegel vor – und gewann dafür den Goldenen Löwen. Getragen von einer phänomenalen Anamaria Vartolomei ist dieser Appell für Selbstbestimmung zeitgemäßer denn je.

Dieses Arbeiterdrama ist ein weiterer Höhepunkt im Werk der für ihren Sozialrealismus bekannten Dardenne-Brüder. Mit seiner breit gefächerten Mischung aus komplexen Charakteren – angeführt von Marion Cotillard in Höchstform – bietet Zwei Tage, eine Nacht ein mitreißendes Filmerlebnis.

Die Dardenne-Brüder kombinieren ihr unverkennbares Gespür für moralische Dilemmata mit einer gehörigen Portion Neo-Noir. Diese Detektivgeschichte mit der grandiosen Adèle Haenel in der Hauptrolle wirft einen furchtlosen Blick auf die Einstellungen Frankreichs gegenüber Ethnie und Immigration.

Azor ist so komplex und fesselnd, dass man kaum glauben mag, dass es sich um den Debütfilm von Regisseur Andreas Fontana handelt. Angesiedelt in der vampirischen Eleganz der argentinischen Ultra-Elite, hält dieser eiskalte Verschwörungsthriller seinen Spannungsbogen so straff wie eine Bärenfalle.